Projektinhalte

Kinder sind heute häufig mit elterlicher Trennung konfrontiert, sei es in der eigenen Familie oder in jener von FreundInnen oder SchulkollegInnen. Während innerfamiliale Moderatoren intensiv untersucht wurden, blieben Einflussfaktoren außerhalb der Familie weitgehend unberücksichtigt: Wir wissen nicht, wie Volksschulkinder in ihren Gleichaltrigengruppen über Scheidung kommunizieren, welche (Fehl-)Informationen oder welche Konzepte über rechtliche Regelungen sie austauschen. Es gibt aber Hinweise, dass Irrtümer und überzeichnete Vorstellungen bestehen, die Unsicherheit erzeugen können.

Kerninhalte:

  1. Die Studie stellt außerfamiliale soziale Netzwerke in den Mittelpunkt, ganz im Gegensatz zu vorhandenen Forschungsarbeiten, die eher Faktoren innerhalb der Familie in den Blick nehmen.
  2. Die Studie erforscht nicht, was Kinder über die Trennung ihrer eigenen Eltern denken, sondern bezieht alle Kinder einer Klasse mit ein – unabhängig von ihrer jeweiligen Lebenssituation.
  3. Im Projekt werden erstmalig kindliche Kommunikationsprozesse von  VolksschülerInnen zum Thema elterlicher Trennung in ihren peer groups erfasst und der kommunikative Austausch untersucht.
  4. Durch die Vermittlung fundierten Wissens können Fehlinformationen relativiert und bestehende Unsicherheiten reduziert werden. Zur nachhaltigen Weiterverbreitung dieses Wissens werden kind- und altersgerechte Informations- und Unterrichtsmaterialien entwickelt und gemeinsam Kommunikationskompetenzen der Kinder in diesem Themenbereich gestärkt.
  5. Die Zusammenarbeit zwischen dem Projektteam und den Partnerschulen in Wien und Tirol erfolgt über Forschungswerkstätten im Rahmen des Unterrichts durch kreative methodische Zugänge.
  6. Die Studie verwendet einen innovativen partizipativen methodischen Ansatz (Concept Cartoons) -  Illustrationen, die Alltagssituationen zeigen und unterschiedliche Standpunkte verschiedener Charaktere darstellen. Diese Methode wird erstmals in der sozialwissenschaftlichen Forschung mit Kindern angewendet und in der Folge für den Schulunterricht und andere Forschungen zugänglich gemacht.
  7. Die SchülerInnen sind am gesamten wissenschaftlichen Arbeitsprozess beteiligt und lernen alle Projektabläufe kennen (Entwicklung und Diskussion der Concept Cartoons, Verbreitung der Forschungsergebnisse).
  8. Im Rahmen des Profilschwerpunkts Citizen Science der Universität Wien werden über Diskussionswerkstätten mit Eltern, Großeltern, LehrerInnen und weiteren Interessierten zusätzliche Personengruppen und mehrere Generationen erreicht.
  9. Durch die gemeinsam erstellten Informations- und Unterrichtsmaterialien, eine Borschüre und die Durchführung einer Abschlussveranstaltung „SMILE goes public” wird eine nachhaltige Verbreitung des generierten Wissens angestrebt.